Presse: Erfolg, der auf viele Schultern verteilt war: Der Weg der SpVgg Freising zum Meistertitel

„Es war einfach ein genialer Tag“, sagte der Freisinger Trainer Richard Schuhböck nach dem Aufstieg in die Oberliga. Eine meisterliche Leistung lieferten er und seine Ringer dann auch beim Feiern ab. © Michalek

Der Durchmarsch ist perfekt: Die Ringer der SpVgg Freising sind in die Oberliga aufgestiegen und wollen auch dort auf ihre Nachwuchsathleten setzen.

Freising – Richtig meisterlich präsentierten sich die Ringer der SpVgg Freising nicht nur auf der Matte, sondern auch beim Feiern. Nach dem gewonnenen „Finale dahoam“ gegen die KG Südthüringen, dem Titel in der Bayernliga und dem damit geschafften Aufstieg in die Oberliga startete der Feiermarathon erst in der Halle – und nach einer Stärkung beim Griechen setzte sich das lustige Treiben im Nachti fort: „Ich habe mich um 4 Uhrverabschiedet und war keineswegs der Letzte“, resümierte Trainer Richard Schuhböck. „Es war einfach ein genialer Tag.“

Meistertitel für Freisings Ringer: Zwei Ungarn als Erfolgsgaranten

Was machte in dieser Bayernliga-Runde die Freisinger Ringer aus, die mit dem Ziel, einen Platz im oberen Drittel zu erreichen, gestartet waren? Mit den beiden ungarischen Neuverpflichtungen Peter Totok und Norbert Lukacs holten sich die Domstädter zwei Volltreffer in den Kader. Totok gewann in den unteren Gewichtsklassen acht seiner neun Kämpfe – dass er jedoch einige Male unerwartet zur ungarischen Nationalmannschaft musste, trübte bei der SpVgg etwas die Stimmung. Norbert Lukacs stand dagegen regelmäßig auf der Matte und erreichte in den Klassen von 75 bis 86 Kilo Freistil eine hervorragende Quote von 12:1 Siegen. Mit seinem Abschlusserfolg im Kampf gegen Südthüringen sorgte er auch für die große Jubelarie am Ende. Damit stand die Meisterschaft endgültig fest. Schuhböck freute sich nicht nur an diesem Tag darüber, dass es toll sei, eine solche Granate im Team zu haben.

Ungarischer Erfolgsgarant: Norbert Lukacs beeindruckte in der abgelaufenen Saison mit einer Quote von 12:1 Siegen. © Michalek

Tränen nach dem letzten Kampf: Abdullah Hasani beendet seiner Ringerkarriere

Von Verletzungspech gebeutelt war dagegen Abdullah Hasani (57/61 Kilo, 8:1 Siege) in dieser Runde. Ob eine Verletzung am Knie, an der Schulter oder ein Bandscheibenvorfall – der 31-Jährige ließ nichts aus. Dennoch biss er sich in den entscheidenden Fights durch und vergoss Tränen nach dem Aufstieg, denn direkt danach beendete er seine Ringerkarriere. Auch Nawidullah Saifi (98/130 Kilo Freistil) wird sich wohl von der Matte verabschieden. Ganz sicher sei dies zwar noch nicht, hieß es aus Freisinger Kreisen. Aber sein Rücktritt wäre angesichts von neun Siegen in elf Kämpfen eine Schwächung des Kaders. Schuhböck betont: „In diesen Klassen haben wir noch keinen Ersatz.“

Hängt seine Schuhe an den Nagel: Abdullah Hasani beendet nach dem Gewinn der Meisterschaft seine Ringerkarriere. © Michalek

Nicht vergessen wollte er Neuzugang Leander Zeltner vom ASV Au, der mit unbändigem Kampfgeist eine positive Statistik erreichte. Auch die eigenen Nachwuchsleute hatten ihren Anteil: Johan Mitzscherling (66/71 Kilo) oder Lukas Pausch (61/66 Kilo) machten einen riesigen Sprung nach vorne und sind in der kommenden Oberliga-Saison für die Erste Mannschaft vorgesehen.

Nach dem Hasani-Rücktritt will man sich laut Schuhböck auch nicht extern für die 57er-Freistil-Klasse verstärken. Die eigenen Jungs wie Timur Deniz Karahan oder Joma Hamo sollen es richten: „Wenn die noch ein Jahr trainieren, sind sie dort sicherlich wettbewerbsfähig“, hofft das Freisinger Urgestein. Auch die schon länger etablierten Athleten wie Christopher Mayer, Alexander Bauer oder Damian Dudzinski machen weiter und gehen eine Liga höher auf die Matte. Schuhböck blickt bereits auf die kommende Saison und meint: „Wir wollen es mit unseren eigenen Jungs packen. Das Ziel lautet schließlich auch nicht, gleich einen vorderen Platz zu erreichen.“ Vielmehr würden sich die Freisinger in der Oberliga erst einmal rantasten und etablieren wollen.

„Mit diesem Willen wollen wir es auch in der Oberliga schaffen“

Dann stimmt hoffentlich auch wieder das Teamgefüge, genauso wie in dieser Runde. Richard Schuhböck: „Das hat uns einfach ausgezeichnet. Mein Trainerkollege Gottfried Egginger und ich konnten mit der Einstellung der Ringer immer zufrieden sein.“ Es habe keine schlechte Stimmung gegeben, wenn der eine mal aus dem Kader fiel. Und falls einmal kurzfristiges Abtrainieren angesagt war, habe es kein Murren gegeben. „Mit diesem Willen wollen wir es auch in der Oberliga schaffen.“